Splashtop OS – schade

Heise hatte heute morgen in seinem Ticker gemeldet, dass Splashtop OS nun in der Version 1.0 vorliegt und ich habe gleich mal einen Test gestartet.

Splashtop OS ist im Prinzip ein Mini-Linux, das man auf einem Net- oder Notebook von Windows aus installieren kann und welches dann ab dem nächsten Neustart vor dem Bootvorgang ausgewählt werden kann. Der Vorteil ist, dass innerhalb weniger Sekunden gebootet wird und der Browser Chromium zur Verfügung steht, statt darauf zu warten, dass Windows komplett durchbootet, was bekanntermaßen dauern kann. Von der Bequemlichkeit und auch vom Energiespar-Aspekt eine prima Sache, wenn man „nur mal eben“ was im Netz nachsehen möchte und kein anderes Gerät zur Hand ist, das sofort online ist, wie beispielsweise ein iPad.

Splashtop wirbt damit, dass man nur eine 2MB-Datei herunter laden muss, das ist schonmal die erste Augenwischerei, denn diese Datei zieht erstmal ca. 350 MB aus dem Netz, bevor der eigentliche Installationsvorgang beginnt. Während der Installation muss man dann zwar eine EULA abklicken, allerdings wird nicht gefragt, wohin Splashtop OS installiert werden soll, als Laufwerk wird automatisch C: gewählt (und so eine Bevormundung mag ich überhaupt nicht!). In einem Konfigurationsdialog kann man dann noch ein paar simple Einstellungen vornehmen und bestimmen, ob man die Lesezeichen aus dem IE oder Firefox importieren möchte. Danach ist ein Neustart angesagt.

Nach diesem Neustart kann man im Bootdialog auswählen, ob man Splashtop OS oder Windows starten möchte. Der automatisch geöffnete Browser Chromium begrüßt einen allerdings in eine unschönen Auflösung, nämlich 1024 x 768 – auf einem Notebook mit 1600 x 900 Pixeln… Ganz dumm ist dann allerdings, dass man das in den Einstellungen nicht verändern kann, der entsprechende Eintrag ist ausgegraut.

Am Allerdümmsten ist aber abschließend, dass eine Suche auf den Supportseiten zu Tage bringt, dass dieses Problem seit Beta-Tagen existiert (also mindestens seit Monaten) und noch nicht behoben wurde, obwohl man dies mehrfach versprach…

Gesehen, gelacht, deinstalliert – Kommentar im Supportforum geschrieben.

Splashtop OS basiert auf Linux und es sollte nun wirklich kein Problem darstellen, die native Auflösung eines Notebooks anzeigen zu können. Die kolportierte Version 1.0 hat aber tatsächlich und ernsthaft betrachtet offenbar immer noch Beta-Status, die Veröffentlichung unter dem Etikett „fertig“ dürfte eher unter „Werbemaßnahme“ einzusortieren sein.

Schade, eigentlich würde ich sowas für eine wirklich gute Idee halten, aber grundlegende Konfigurationsmöglichkeiten sollten schon vorhanden sein. Falls jemand eine funktionierende Alternative kennt, wäre ich für einen Hinweis dankbar.

Splashtop OS Logo Copyright Splashtop Inc.

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4 Kommentare

  1. Joli OS habe ich mir gerade mal angesehen. Als allerdings die Downloaddatei mit 700+ MB daher kam, habe ich davon abgesehen, es zu installieren. Da kann ich mir ja gleich ein Mini-Linux parallel auf die Platte werfen…

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