Das neue „Design“ von web.de Freemail – und ein Workaround

Der Freemail-Anbieter web.de (gehört zu United Internet) wirbt gerade aggressiv für das neue „Design“ seines Webmailers. Da man das irgendwann ohnehin zwangsweise aufgedrückt bekommt, habe ich schon mal umgestellt.

Man kann es nicht vorsichtig umschreiben: das neue Design und die gesamte Anwendung macht zum einen den Eindruck, man habe sich an Layouts von vor zehn Jahren orientiert (Yahoo-Mail sah damals ähnlich aus) und nutzt an diversen völlig überflüssigen Stellen massiv Javascript. Das Design ist bonbonbunt und sieht aus wie in einem Webbaukasten schnell zusammen geklickt. Von Usability scheinen die Entwickler bei web.de noch nicht viel gehört zu haben, die Abstände der Elemente sind stellenweise verschwenderisch und führen zu einer nicht annehmbaren Anzeige insbesondere auf Geräten mit kleineren Bildschirmen (Netbooks, etc.). Zudem gibt es offenbar gerade auf nicht ganz aktuellen Browsern aufgrund des verwendeten Javascripts Probleme mit der Nutzung und wie Nutzer melden schmiert der ganze Webmailer auch gern mal ab. Auch beim Handling von Mailanhängen gibt es laut Nutzerstimmen diverse Probleme. Weiterhin wird mit diversen iFrames innerhalb von iFrames agiert, was die Firefox-Erweiterung NoScript immer wieder mal zu Clickjacking-Alarmen veranlasst.
Völlig unverständlich auch die Entscheidung, keine Reintext-Mails mehr anzubieten, sondern ausschließlich diese überflüssigen „Design-Mails“.

Alles in allem gruselig umgesetzt – man sollte die Verantwortlichen Manager und Entwickler zwingen, das als einzige Mail-Lösung nutzen zu müssen, ich denke, dass sich dann schnell was ändern würde. :o) Nicht nur Freemail-Nutzer sind übrigens mit dieser Verschlimmbesserung konfrontiert, auch zahlende Kunden werden zur Nutzung der bonbonbunten Bananensoftware gezwungen.

Zumindest eine kleine Abhilfe bietet mein Benutzerstil (neudeutsch „Userstyle“), den man mittels der Erweiterung „Stylish“ in Firefox (und Chrome) nutzen kann und welches das interface zumindest ein klein wenig kompakter gestaltet.

Wer auf einen Webmailer angewiesen ist und auch die web.de-Adresse nicht aufgeben kann, sollte darüber nachdenken, zu einem Anbieter mit besserem Interface zu wechseln (also nicht GMX) und seine Mails bei web.de via POP-Abruf abholen zu lassen. Und dann fortan den neuen Anbieter nutzen.

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