Buhl Data, t@x professional und der Bug: „Wir können keinen Termin nennen“

Am Freitag wollte ich mittels der von mir benutzten Software t@x professional von Buhl Data die zusammenfassende Meldung für das dritte Quartal 2013 abgeben. Normalerweise ist das einfach: Man klickt auf „Werte übernehmen“, dann werden die entsprechenden Zahlen aus der Belegeingabe importiert und im Prinzip muss man dann nur noch signiert ans Finanzamt übertragen.

Diesmal leider nicht, obwohl nur zwei Einträge fürs erste und zweite Quartal existierten, weigerte sich die Software mit dem Begriff  „Professional“ im Namen, einen weiteren anzulegen und behauptete, der existiere bereits. Nach mehereren Versuchen (man vermutet den Fehler ja erst einmal bei sich selbst) gab ich entnervt auf. Da mir schon klar war, dass ich das mit dem Support von Buhl Data würde klären müssen, und da ich mit dem schon einmal zu tun hatte (was höchst unbefriedigend war), beantragte ich vorsichtshalber sofort beim Finanzamt Fristverlängerung für die Abgabe.

Wie erwartet hätte ich mir den Anruf beim sogenannten „Support“ sparen können. Ja, sagte die Dame, der Fehler sei bekannt und man arbeite daran. Wann allerdings mit einer Behebung zu rechnen sei, darüber wollte sie partout keine Auskunft geben. Mein Hinweis auf einzuhaltende Fristen interessierte sie auch nicht weiter. Ihr lakonischer Vorschlag zur Lösung war: „Geben sie die Daten manuell ein!“

Da muss man erst einmal drauf kommen … Ich erwerbe diese Software, um den ganzen Finanzmist nicht manuell machen zu müssen und statt ein funktionierendes Produkt zur Verfügung zu stellen oder wenigstens bekannte (und nicht sonderlich aufwendige) Fehler kurzfristig zu beseitigen, rät man seinen Kunden, den Schmonz doch manuell einzugeben. Da weiß ich doch sofort, warum ich diesen Supportvertrag habe.

Ich habe mich jetzt schriftlich auf dem fossilen Wege eines Faxes beschwert und um Stellungnahme gebeten. Mal sehen, was passiert. Ich vermute: nix.

Den nächsten Test von Steuerprogrammen in der c’t werde ich mal wieder mit großem Interesse lesen. Vielleicht ist es nach vier Jahren an der Zeit, mich von Buhl Data-Software zu trennen, auch wenn das einigen Aufwand bedeutet, sollte die neue Software nicht in der Lage sein, die Daten von t@x zu übernehmen. Aber vielleicht hilft dieser Beitrag wenigstens einem anderen Nutzer, der dasselbe Problem hat.

Handyticket und die Wuppertaler Stadtwerke: wie Support nicht durchgeführt werden sollte

Der folgende Artikel hat nicht primär etwas mit den grundsätzlichen Themen dieses Blogs zu tun (es geht allerdings auch um eine Webanwendung), ich möchte ihn aber dennoch hier veröffentlichen, weil er deutlich zeigt, wie Support NICHT durchgeführt werden sollte und wie am Bedarf vorbei programmiert wird.

Die Wuppertaler Stadtwerke bieten seit einiger Zeit hier in der Gegend die Möglichkeit an, sich ein Ticket für den ÖPNV aufs Mobiltelefon schicken zu lassen. Die grundsätzlich dahinter liegende Idee ist gut: Man meldet sich für das System an, hinterlegt Handynummer und eine PIN und kann ab sofort online oder über eine Favoritenliste die Fahrscheine umgehend nach der Bestellung als SMS auf’s Handy gesendet bekommen. Da ich nicht immer mit passendem Kleingeld unterwegs bin und die Busfahrer bei größeren Scheinen (als „größerer Schein“ gelten hier offenbar bereits 20 Euro) gern mal genervt sind, pampig werden, und/oder mit Hinweis auf die Beförderungsbedingungen den Verkauf eines Billetts ablehnen, schien Handyticket eine optimale Lösung.

Leider hat das System bedienerische und technische Schwächen. Das wäre zu verschmerzen, doch zusätzlich verdient der angebotene Kundenservice diese Bezeichnung nicht.

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Share+ Social Buttons for Google Plus

Google Plus ist in aller Munde – na gut, zumindest bei den Early Adoptern und Webworkern. Und das trotz aller aktuellen Kontroversen, wie beispielsweise der Realnamenpflicht und dem Löschen von Konten wegen angeblich nicht statthafter Inhalte – dabei hat’s sogar William Shatner erwischt… Möglicherweise ist das alles noch dem Beta-Betrieb geschuldet, wir werden sehen. Wenn Google das allerdings tatsächlich so weiter durchziehen sollte, können die rekordverdächtigen 10 Millionen User, die wahrscheinlich von Facebooks Gutsherrenart die Nase gestrichen voll hatten, auch schnell wieder weiter gezogen sein… :)

Davon abgesehen suchte ich nach einer Möglichkeit, Beiträge zu „anderen Orten“ im Social Web weiter zu leiten, beispielsweise nach Facebook. Nach einigem Suchen und Probieren von mit zum Teil mit sehr heißen Nadeln gestrickten Ansätzen, fand ich das Chrome-Plugin Share+ Social Buttons for Google Plus.

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SecretSync für Dropbox

Die Sicherheitslücken und Probleme bei Dropbox reißen nicht ab.  Erst die Berichte über die Backdoor für US-Behörden, dann Dropship (bei dem man sich streiten kann, ob es sich um einen Bug oder ein Feature handelt) und zuletzt die Tatsache, dass alle Dateien aller Konten für ein paar Stunden für jeden frei zugreifbar waren.

Eine Möglichkeit die Dateien verschlüsselt abzulegen war es, einen Truecrypt-Container in den Dropbox-Ordner zu werfen, von dem dann auch nur Teile synchronisiert wurden, wenn sich Dateien darin änderten – für viele Nutzer ist das aber zu unverständlich oder zu umständlich. Der Charme des Dropbox-Ansatzes liegt ja für die Meisten gerade darin, wie einfach das zu handhaben ist.

Abhilfe schafft neuerdings SecretSync, das einen Ordner für vertrauliche Dateien anlegt, die Client-seitig verschlüsselt und mit dem Dropbox-Ordner abgeglichen werden, ohne dass man große Klimmzüge machen muss oder die Bequemlichkeit verloren geht. Ist SecretSync auf allen Clientrechnern installiert, auf denen man Dropbox nutzt, kann man ab sofort bequem verschlüsselte Dateien austauschen, auf die Dritte keinen Zugriff haben.

SecretSync steht derzeit für Windows und Linux zur Verfügung, Mac OS soll folgen, iOS-Geräte sind außen vor. Für die Nutzung muss Java auf dem Rechner installiert sein.

Dropbox richtet Backdoor für US-Behörden ein

Ein Stück weiter unten hatte ich über Dropbox berichtet. Leider hat sich der Dienst soeben selbst ins Aus befördert, denn wie netzpolitik.org meldet, hat man den US-amerikanischen Behörden bereitwillig eine Backdoor eingerichtet und die AGBs geändert – vorsichtshalber ohne das den Nutzern deutlich zu kommunizieren.

Da ich Dropbox im anderen Artikel aufgrund der Funktionalität lobe, möchte ich es nicht vermeiden jetzt ausdrücklich darauf hinzuweisen, was der Betreiber sich da erlaubt und dass man sich genau überlegen sollte, welche Dateien man auf seinem Dropbox-Account ablegt.

Leider beschreibt der Artikel auf netzpolitik.org hauptsächlich alternative Lösungen die nur auf Linux funktionieren und/oder (wie unter Linux üblich) für „normale“ Benutzer hoch umständlich daher kommen, dem durchschnittlichen Windows-Nutzer also nicht wirklich weiterhelfen (die schiere Simplizität des Dropbox-Clients war ja dessen positivstes Feature). Eine mögliche gangbare Lösung ist Wua.la, ich werde das mal wieder testen, nachdem ich vor Jahren bereits damit zu tun hatte und es aus meiner Aufmerksamkeit verschwand.

Eine weitere Möglichkeit wäre es wohl, seine Daten gleich verschlüsselt in der Amazon-Cloud abzulegen, auch das werde ich mal testen.

[Update:] Dank an Cynx für den Hinweis auf die Anleitung, um einen Truecrypt-Container in die Dropbox zu legen, ohne dass der immer vollständig gesynct wird.

[Update2:] Wua.la beherrscht in der kostenfreien Version kein Autosync.

[Update3:] Dropbox nimmt Stellung, erneut Dank an Cynx für den Link. Zum einen liest sich das wie eine Mitteilung der Public Relations-Abteilung mit der man versucht Gutwetter zu machen, zum anderen behaupten sie viele Dinge, die man nicht nachprüfen kann (z.B. kein Zugriff durch die Mitarbeiter, Menge an Anfragen der amerikanischen Behörden). Und man entschuldigt sich – zu Recht – dafür, dass man die Änderung und die Gründe dafür nicht offen kommuniziert hat. Meine Dateien liegen inzwischen in einem Truecrypt-Container in der Dropbox.

Dropbox-Logo Copyright Dropbox

Server-Überwachung: serverstate.de

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Wenn man Server welcher Art auch immer betreibt, die über das Web erreichbar sein müssen, dann kommt man irgendwann auf die Idee, dass man umgehend informiert werden möchte, wenn einer dieser Server (oder beispielsweise Webseiten) nicht mehr erreichbar ist. Mehrere Anbieter buhlen hier um den Nutzer, mit mehr oder weniger preiswerten Angeboten – etliche in Minimalausführungen sogar kostenfrei. Viele dieser Anbieter haben ihren Sitz allerdings im Ausland und deswegen nur englischsprachige Webseiten.

Wer einen Anbieter mit deutschsprachigem Benutzerinterface sucht, sollte mal einen Blick auf serverstate.de werfen. Hier wird eine Überwachung der Dienste HTTP & HTTPS, SMTP, FTP oder POP3 geboten, man kann unbegrenzt viele Dienste überwachen lassen und ebenso unbegrenzt viele Empfänger über eventuelle Ausfälle informieren lassen. Die Benachrichtigung geschieht via eMail oder SMS. Den Prüfintervall kann man zwischen einer Minute und einer Stunde relativ frei wählen, allerdings gilt: je öfter geprüft wird, desto höher sind auch die Kosten (0,0001 EUR pro Check). Als Beispiel: ich habe beim Test eingestellt, dass alle 30 Minuten geprüft werden soll und die Benachrichtigungen per eMail geschehen, das ergibt monatliche Kosten in Höhe von 0,14 Euro. Ein minütlicher Check würde im Monat mit EUR 4,32 zu Buche schlagen. Pro versandter SMS fallen 0,15 Euro an. Bezahlt werden kann via PayPal oder Überweisung.

Zusätzlich zum Uptime-Check bietet serverstate.de eine grafische Statistik der Prüfungen, weiterhin kann man außer den Uptime-Tests beispielsweise auch prüfen lassen, ob ein bestimmter Text auf einer Webseite vorhanden ist.

Bei meinem Test kamen die Down-Meldungen (ich hatte den Webserver mehrfach kurz deaktiviert) jedesmal prompt nach Sekunden.

Das Anlegen und Verwalten der Checks gestaltet sich durch die übersichtliche Web-Oberfläche, die völlig auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet, sehr einfach und sollte durch auch durch Nicht-Geeks problemlos handhabbar sein. Vorsichtig sein sollte man allerdings beim Löschen eines Prüfauftrags im Verwaltungs-Backend, denn hier gibt es keine vorherige Rückfrage, es wird gleich gelöscht…

Wer auf Servermonitoring angewiesen ist und eine vergleichsweise preiswerte Lösung sucht, sollte sich serverstate.de mal ansehen. Betreiber ist die Firma Intelions OÜ aus Estland.

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