„Vergessen im Internet“, das Bundesinnenministerium und der Datenschutz

Unter der Schirmherrschaft unseres Innenministers Dr. Hans-Peter Friedrich (der bekanntermaßen erklärter Freund der Vorratsdatenspeicherung ist, und damit zumindest für mich bei dem Komplex „Datenschutz“ nicht glaubwürdig erscheint) geht es auf der Webseite vergessen-im-internet.de um einen Wettbewerb unter anderem eben um das Thema, dass Inhalte, die man ins Web stellt, dort potentiell lange verbleiben (können). Was die Aussage der Seite jetzt genau ist, erschließt sich mir allerdings nicht so recht, denn was will man denn in einem dezentralen, mehrfach redundanten Netzwerk dagegen unternehmen? Ohne das Internet in eine vollkommen staatliche kontrollierte „Sicherheitszone“ umzubauen, meine ich jetzt? Wäre es seitens des Staates nicht viel sinnvoller und zielführender, die vorhandenen Datenschutzgesetze endlich mal konsequent anzuwenden, eben auch gegen Google, Facebook und Co – und sich selbst?

Aber davon mal abgesehen leistet sich die Seite bereits auf den ersten Blick (ohne tiefer zu graben) einige peinliche Patzer in Sachen Datenschutz. Als da wären:

* jQuery wird von Googleapis aus eingebunden. Was Google da alles mitlogged will man sich gar nicht vorstellen. Eine Lösung wäre hier einfach, man könnte schlicht die jQuery-Bibliotheken auf den eigenen Server legen und gut ist.

* Eine Facebook-Like-Funktion wird eingebunden, versteckt in einer eigenen Javascript-Datei statt direkt am verwendeten Link, der vor allem noch nicht einmal einer der bekannten Like-Buttons ist, sondern völlig anders aussieht (das kann man fast schon vorsätzliche Nutzertäuschung nennen). Diese Like-Funktion kann man nur nutzen, wenn man bei Facebook angemeldet ist – es ist kein Geheimnis, dass Zuckerberg und Co das eifrig verwenden, um das Surfverhalten ihrer Nutzer zu protokollieren.

Vom Datenschutz abgesehen gibt es zudem massive Probleme mit der Barrierefreiheit. Seiten der Verwaltung unterliegen zwingend den Vorgaben der BITV, damit sie auch von Menschen mit Behinderungen problemlos verwendet werden können.

* Im vorliegenden Fall ist der Text-Content der Startseite weitestgehend nur als Grafik vorhanden, diese Grafik verfügt noch nicht einmal über einen befüllten ALT-Tag. Auch weitere Maßnahmen zur Sicherstellung der Barrierefreiheit (beispielsweise Tastaturnavigation) fehlen völlig. Warum wird auf einer Seite des Innenministeriums die BITV weitestgehend ignoriert und warum schließt man Behinderte aus? Die Seite nutzt als CMS Typo3, eine Umsetzung der BITV wäre damit problemlos möglich, warum also wurde darauf verzichtet?

Ich habe diese Fragen zu Datenschutz und Barrierefreiheit den Verantwortlichen für die Seite (also dem Bundesinnenministerium) per Email gestellt. Wenn eine Antwort kommt, werde ich darüber berichten. Wenn nicht natürlich ebenfalls. :o)

Dropbox im Alltag

Einen Dropbox-Account habe ich zwar bereits seit (wenn ich mich korrekt erinnere) fast drei Jahren, aber erst seit Kurzem sehe ich, wie hilfreich dieses Konzept tatsächlich ist.
Hintergrund: Ich habe mich kürzlich von Aptana als Web-IDE verabschiedet, da mir zum einen dessen Footprint zu groß war (allein der Start dauert gefühlte Ewigkeiten) und es zum anderen kaum möglich war, Projekte über mehrere Rechner gleich bearbeitbar zu halten. Umgestiegen bin ich auf Komodo Edit, das für meine Zwecke mehr als ausreichend ist und im gesamten Handling deutlich weniger sperrig daher kommt.

Die Projektdateien speichere ich im Dropbox-Ordner, der sich dann mittels des installierten Clients automatisch mit dem Webspeicher synchronisiert, und das auch auf allen anderen Rechnern auf denen ich mich mit demselben Konto anmelde, so dass ich auch auf dem Notebook oder dem Rechner im Wohnzimmer immer Zugriff auf die aktuellsten Versionen habe.

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Das Thematic Framework

Wenn neue Themes für WordPress erstellen möchte, stößt man früher oder später auf Frameworks, die einem die Arbeit erleichtern sollen, indem sie ein Gerüst vorgeben, in dessen Rahmen man dann agiert – und das man zudem auf möglichst einfache Art und Weise erweitern kann.

Bereits für das bei diesem Blog vorliegende Template hatte ich Thematic benutzt, allerdings war das nur eine vergleichsweise „kleine“ Umsetzung. Für eins meiner anderen Blogs sollte nun endlich mal ein Theme her, das (unter anderem) vier Voraussetzungen erfüllen sollte:

  1. vollständig selbst erstellt statt nur angepasst
  2. Anzeige der Beiträge eines Custom Post Types über ein eigenes Menü
  3. Widgetpositionen nach meinem Gusto
  4. flexible Sidebar mit einer und zwei Spalten

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Windows 7: „nicht identifiziertes Netzwerk“ – die Zweite

Über das Problem „nicht identifiziertes Netzwerk“ hatte ich ja bereits berichtet und eine Lösung gefunden. Dachte ich…

Man kann sich mein Erstaunen vorstellen, als mir mitgeteilt wurde, dass ein aktualisierter WLAN-Treiber vorliege und nach dessen Installation erneut diese Fehlermeldung auftrat. Naja, dachte ich mir, ich weiß ja jetzt wie das Problem zu lösen ist, aber weit gefehlt.

Das Löschen des Registry-Keys WPAD mit nachfolgendem Reboot wie in der anderen Lösung beschrieben half nicht im geringsten. Also frustriert wieder die Suchmaschine bemüht – was den Frust aber nicht abbaute, ganz im Gegenteil. Leider tummeln sich in diversen angeblichen Hilfe-Foren haufenweise Wichtigtuer, die mit ihrem fundierten Halbwissen glänzen oder gleich völligen Unsinn absondern – Foren halt. Es wurden auch immer wieder dieselben Tipps gegeben oder aber auf Phänomene hingewiesen, wie beispielsweise die Tatsache, dass sich dieses Problem manchmal ganz von alleine löst oder nach einem Router-Neustart oder einer Stunde Warten „einfach so“ verschwunden ist…

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WordPress: „Forgot The Category“ für Custom Post Types

Ich erweitere gerade ein relativ umfangreiches Blog um einen Custom Post Type, um neben News auch Artikel darstellen und beide Beitragsvarianten unabhängig voneinander layouten zu können. Zudem wollte ich für die Artikel nicht die Standardkategorien nutzen, sondern neue Taxonomien.

Die Einrichtung des entsprechenden Custom Post Type war mit dem Plugin „Custom Post Type UI“ ein Kinderspiel (die Erstellung des Themes unter Einbindung der CPTs ist es nicht, aber dazu ein andermal).

Beim Test stieß ich dann allerdings auf ein unerwartetes Problem: ich habe das Plugin „Forgot The Category“ installiert, das mich darauf hinweist, eine Kategorie anzugeben, was ich schonmal vergessen hatte und das ist ärgerlich, wenn man es nicht merkt. Mit den bereits vorhandenen Beiträgen klappt das ohne Probleme, nur bei der selbst eingerichteten Taxonomie für den CPT zickte das Plugin und bemängelte nicht gewählte Kategorien.

Ein schneller Blick ins Plugin und via Firebug in den Quellcode der Kategorie-Box im WP-Backend zeigte mir schnell, wo das Problem lag, aber auch wie die Lösung auszusehen hatte:

Der Quelltext des Plugins (Auszug):

class DC_ForgotTheCategory {
  function AddToEditPage() {
    
  }
}

add_action("edit_form_advanced", array("DC_ForgotTheCategory", "AddToEditPage"));

In Zeile fünf entdeckt man den jQuery-Selektor

ul#categorychecklist

das Element mit der ID #categorychecklist gibt es allerdings in der Liste der Custom Taxonomy nicht. Der Quelltext zeigte mir aber dass dasselbe UL-Element auch eine Klasse namens

.categorychecklist

besaß und die war auch in der Liste der selbsterstellen Taxonomie vorhanden. Der Rest war einfach, Zeile fünf musste nur in

if ( jQuery("ul.categorychecklist input:checkbox:checked").length < 1 ) {

geändert werden (Raute gegen Punkt austauschen), und schon wurden korrekt mit einem Haken versehene Taxonomie-Begriffe nicht mehr bemängelt.

Quicktipp: WordPress 3.1 – Adminbar deaktivieren

Persönlich halte ich die neue Adminbar, die WordPress seit der Version 3.1 bietet, ja für ein sehr nützliches neues Feature, andere scheinen aber nicht so glücklich damit zu sein.

Man kann sie aber relativ einfach deaktivieren – entweder in der functions.php:

if (!is_admin() && !current_user_can('add_users')){
	wp_deregister_script( 'admin-bar' );
	wp_deregister_style( 'admin-bar' );
	remove_action('wp_footer','wp_admin_bar_render',1000);
}

Oder in der header.php, hier gehört der Code vor <?php wp_head() ?>

if (!current_user_can('add_users')){
        wp_deregister_script( 'admin-bar' );
        wp_deregister_style( 'admin-bar' );
        remove_action('wp_footer','wp_admin_bar_render',1000);
}

Eigentlich wäre es sinnvoll, wenn das via Option im Backend geschehen könnte, ich würde mal vermuten wollen, dass das aufgrund der geübten Kritik an diesem neuen Feature bald implementiert werden wird

WordPress 3.1 erschienen

Ja, es ist schon ein paar Tage her und aufgrund diverser Meldungen über Probleme hatte ich etwas Bedenken, Version 3.1 der Blogsoftware WordPress zu installieren, aber die waren zumindest bei meiner Haupt-Installation auf PhantaNews grundlos, das Update funktionierte weitest gehend ohne Schluckauf – allerdings ist mir im Richtext-Editor eine selbstdefinierte Klasse abhanden gekommen, nach der muss ich noch forschen.

Viele Neuerungen spielen sich unter der Haube ab, aber auf drei neue Features möchte ich kurz eingehen, da sie die tägliche Arbeit mit dem System in Sachen Ergonomie doch erheblich vereinfachen. Zwei davon haben mit der Benutzeroberfläche  für Verlinkungen zu tun.

Zum einen hat man sich von den Dropdowns für „Link in neuem Fenster öffnen“ verabschiedet und diese Option nun sehr viel sinnvoller durch eine Checkbox ersetzt, was Workflow-Geschwindigkeit und Bequemlichkeit  erhöht.

Zum anderen, und das ist ein echter Clou für Blogs mit vielen Artikeln, bei denen des Öfteren mal auf ältere Inhalte verlinkt werden soll, bietet das Link-UI nun eine Suchfunktion, über die man in den Inhalten des Blogs suchen kann. Per Ajax wird eine Liste passender Artikel präsentiert, von denen man mittels Klick den gewünschten auswählen kann. Die URL wird automatisch ins Link-Eingabefeld übernommen, der Titel des Beitrags ins Titelfeld des Links.

Großartig! Bisher musste ich ein neues Fenster öffnen, die WordPress-Suche nutzen und dann die Adresse manuell via Copy & Paste ins Linkeingabefeld einfügen. Das geht jetzt um Längen einfacher und vor allem viel schneller.

Dritte Neuerung ist die Adminbar, die angemeldeten Nutzern ab sofort am oberen Rand des Blogs angezeigt wird. Damit konnte ich eine Erweiterung, die mir bisher etwas Ähnliches bot deinstallieren. Warum viele Nutzer dieses überaus nützliche neue Feature ablehnen ist mir völlig unverständlich. Ich muss mich nun mal darin einlesen, wie man diese Adminbar erweitern kann.

Für die Neuerungen in WP 3.1 gibt’s von mir bisher ein ganz klares „Daumen hoch“!

WordPress-Logo Copyright Automattic

Splashtop OS – schade

Heise hatte heute morgen in seinem Ticker gemeldet, dass Splashtop OS nun in der Version 1.0 vorliegt und ich habe gleich mal einen Test gestartet.

Splashtop OS ist im Prinzip ein Mini-Linux, das man auf einem Net- oder Notebook von Windows aus installieren kann und welches dann ab dem nächsten Neustart vor dem Bootvorgang ausgewählt werden kann. Der Vorteil ist, dass innerhalb weniger Sekunden gebootet wird und der Browser Chromium zur Verfügung steht, statt darauf zu warten, dass Windows komplett durchbootet, was bekanntermaßen dauern kann. Von der Bequemlichkeit und auch vom Energiespar-Aspekt eine prima Sache, wenn man „nur mal eben“ was im Netz nachsehen möchte und kein anderes Gerät zur Hand ist, das sofort online ist, wie beispielsweise ein iPad.

Splashtop wirbt damit, dass man nur eine 2MB-Datei herunter laden muss, das ist schonmal die erste Augenwischerei, denn diese Datei zieht erstmal ca. 350 MB aus dem Netz, bevor der eigentliche Installationsvorgang beginnt. Während der Installation muss man dann zwar eine EULA abklicken, allerdings wird nicht gefragt, wohin Splashtop OS installiert werden soll, als Laufwerk wird automatisch C: gewählt (und so eine Bevormundung mag ich überhaupt nicht!). In einem Konfigurationsdialog kann man dann noch ein paar simple Einstellungen vornehmen und bestimmen, ob man die Lesezeichen aus dem IE oder Firefox importieren möchte. Danach ist ein Neustart angesagt.

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Server-Überwachung: serverstate.de

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Wenn man Server welcher Art auch immer betreibt, die über das Web erreichbar sein müssen, dann kommt man irgendwann auf die Idee, dass man umgehend informiert werden möchte, wenn einer dieser Server (oder beispielsweise Webseiten) nicht mehr erreichbar ist. Mehrere Anbieter buhlen hier um den Nutzer, mit mehr oder weniger preiswerten Angeboten – etliche in Minimalausführungen sogar kostenfrei. Viele dieser Anbieter haben ihren Sitz allerdings im Ausland und deswegen nur englischsprachige Webseiten.

Wer einen Anbieter mit deutschsprachigem Benutzerinterface sucht, sollte mal einen Blick auf serverstate.de werfen. Hier wird eine Überwachung der Dienste HTTP & HTTPS, SMTP, FTP oder POP3 geboten, man kann unbegrenzt viele Dienste überwachen lassen und ebenso unbegrenzt viele Empfänger über eventuelle Ausfälle informieren lassen. Die Benachrichtigung geschieht via eMail oder SMS. Den Prüfintervall kann man zwischen einer Minute und einer Stunde relativ frei wählen, allerdings gilt: je öfter geprüft wird, desto höher sind auch die Kosten (0,0001 EUR pro Check). Als Beispiel: ich habe beim Test eingestellt, dass alle 30 Minuten geprüft werden soll und die Benachrichtigungen per eMail geschehen, das ergibt monatliche Kosten in Höhe von 0,14 Euro. Ein minütlicher Check würde im Monat mit EUR 4,32 zu Buche schlagen. Pro versandter SMS fallen 0,15 Euro an. Bezahlt werden kann via PayPal oder Überweisung.

Zusätzlich zum Uptime-Check bietet serverstate.de eine grafische Statistik der Prüfungen, weiterhin kann man außer den Uptime-Tests beispielsweise auch prüfen lassen, ob ein bestimmter Text auf einer Webseite vorhanden ist.

Bei meinem Test kamen die Down-Meldungen (ich hatte den Webserver mehrfach kurz deaktiviert) jedesmal prompt nach Sekunden.

Das Anlegen und Verwalten der Checks gestaltet sich durch die übersichtliche Web-Oberfläche, die völlig auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet, sehr einfach und sollte durch auch durch Nicht-Geeks problemlos handhabbar sein. Vorsichtig sein sollte man allerdings beim Löschen eines Prüfauftrags im Verwaltungs-Backend, denn hier gibt es keine vorherige Rückfrage, es wird gleich gelöscht…

Wer auf Servermonitoring angewiesen ist und eine vergleichsweise preiswerte Lösung sucht, sollte sich serverstate.de mal ansehen. Betreiber ist die Firma Intelions OÜ aus Estland.

Logo Serverstate Copyright Intelions OÜ

QuickTip: anderer Font im WordPress-Editor

Der ein oder andere mag sich vielleicht für die Textdarstellung im Editor der Blogsoftware WordPress einen anderen als den voreingestellten Zeichensatz wünschen. Das ist einfach gemacht: wie so oft muss man nur ein wenig Code in die functions.php des verwendeten Themes einfügen:

function change_editor_font() {
   echo "";
}
add_action("admin_print_styles", "change_editor_font");